September 22, 2025

INTERVIEW MIT DR. LINDERMUTH


Herr Dr. Lindermuth, herzlichen Glückwunsch zum einjährigen Bestehen Ihrer Ordination! Wie war das erste Jahr?

Dr. Lindermuth: Vielen Dank! Das Jahr ist wie im Flug vergangen. Wir hatten das Glück, dass viele Patient:innen eine Alternative suchten – die Nachfrage war von Beginn an hoch. Dank „Wahlarzt-Online“ funktionierte auch die Abrechnung mit den Kassen problemlos. Im Herbst ist Fr. Dr.in Varga mit Schwerpunkt Diabetologie zu uns gestoßen. Gemeinsam mit unserer nephrologischen Expertise decken wir nun als Viererteam ein breites Spektrum ab – von chronischen Erkrankungen bis Vorsorge.


Welche Bedeutung hat Prävention für Sie?

Dr. Lindermuth: Prävention ist zentral in unserer Arbeit. Wir bieten Kassen-Vorsorgeuntersuchungen an und nehmen uns bewusst Zeit für individuelle Beratung. Bewegungsempfehlungen, Ernährungstipps und Lebensstilberatung werden individuell abgestimmt – unter Berücksichtigung von Schlaf, Schichtarbeit oder Stress. Gesundheit ist mehr als Daten: Sie ist persönlich und vielschichtig.

Deshalb braucht Prävention auch Zeit und Zuwendung.


Was können Menschen selbst zur Vorsorge beitragen?

Dr. Lindermuth: Wichtig ist, sich erreichbare Ziele zu setzen. Gesundheit ist keine Checkliste, sondern eine Lebensaufgabe. Ernährung, Bewegung und psychisches Gleichgewicht gehören zusammen. Kleine Veränderungen wirken oft langfristig am besten. Wir versuchen, unsere Patient:innen darin zu bestärken, bewusste Entscheidungen zu treffen – nicht zu verbieten, sondern zu verstehen, was dem Körper guttut.


Setzen Sie auch Nahrungsergänzungsmittel in der Prävention ein?

Dr. Lindermuth: Ja. Wir kontrollieren z. B. den Vitamin-B12-Spiegel routinemäßig. Bei Defiziten empfehlen wir neben Injektionen mittlerweile auch moderne orale Präparate. Wichtig ist, dass Supplemente gezielt eingesetzt werden – in Absprache mit Ärzt:innen oder Apotheker:innen.


Wie ist die Zusammenarbeit mit der Apotheke Oberschützen?

Dr. Lindermuth: Sehr gut. Die Lage beim Spar ist ideal, das Personal freundlich und kompetent. Auch bei besonderen Rezepturen klappt die Versorgung reibungslos. Wir arbeiten eng zusammen – z. B. bei Medikationsanalysen oder Vitaminmangel-Beratung. Die Expertise der Apotheker:innen ist für unsere Arbeit eine wertvolle Ergänzung.


Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Dr. Lindermuth: Wir hoffen, dass unser Konzept weiterhin so gut angenommen wird. Als Team schaffen wir es derzeit, Termine meist binnen zwei Wochen anzubieten. Perspektivisch möchten wir unser Angebot erweitern, etwa um Belastungsergometrie oder Endoskopie. Außerdem wünschen wir uns, als regionales Kompetenzzentrum im Bereich der Inneren Medizin etabliert zu werden.

Ein großes Anliegen ist mir auch: Wenn Wahlarztleistungen künftig besser erstattet würden – etwa durch volle Rückvergütung oder faire Honorierung ärztlicher Zeit –, könnten wir noch mehr Menschen erreichen. Das wäre ein echter Beitrag zur Entlastung des Systems und zu mehr Chancengleichheit in der Gesundheitsversorgung.